Hotel Post
Chronik

Fast 150 Jahre, wirklich ein stolzes Alter für ein gastronomisches Unternehmen. Der „Gasthof zur Post in Ischgl“ zählte schon damals zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fixpunkten – wie das „Hotel Post Ischgl“ heute. Wir präsentieren einen Betrieb, auf den unsere Kinder genauso stolz sein können, wie es unsere Vorfahren schon immer waren.

1380 Der alte Yd-Hof

Nach einer Niederschrift des Pfarrers und Chronisten Josef Schranz (gestorben 1907) stand an der Stelle des heutigen Hotel Post der Alte Yd-hof, der seinen Namen von einem gewissen Johannes von Yd erhalten haben soll.

Dieser besaß nach dem Urbar von Marienberg von 1390 den Yd-hof. 1435 werden „Anthoni Zengerli aus Paznaun und sein Weib Barbara“ als Besitzer des Ydhofes genannt.

1673 Großbrand

Seit 1568 wird die Familie Pfeifer als Besitzer von Idhof angeführt. Am 30.August 1673 brach in diesem Haus beim Fleischselchen Feuer aus. Es entstand ein Großbrand, der beinahe das ganze Dorf zerstörte. Thomas Pfeifer und sein Sohn Christoph Pfeifer, ein Tischler, erbaute daraufhin an der Stelle des alten Idhofes ein stattliches Haus im Barockstil.

1831 s'Löbli

Das Löbli, das Haus unter der Dorfstraße und eines der wenigen Häuser, das nicht dem Brand von 1673 zum Opfer fiel, gehörte nach den Angaben des Chronisten Roman Schranz zum Ydhof, dessen Besitzer, Thomas Pfeifer, es seinem Sohn Christoph Pfeifer vererbte. Danach wechselte das Haus noch ein paar Mal seine Besitzer, bis 1831 Marianne Lechleitner den inneren Teil von dem Löbli kauft. Wenige Jahre später kauft ihr Sohn, Nikolaus Heiß die äußere Hälfte. Somit war ab 1840 das ganze Löbli im alleinigen Besitz des Johann Nikolaus Heiß.

1816 - 1881 Johann Nikolaus Heiß

Johann Nikolaus Heiß war ein Enkel des Wirtes und Handelsmannes Johann Heiß (31.2.1750 bis 22.6.1827), der von 1797 bis 1800 auch Richter in Ischgl war. Dieser zog anschließend die Wirtsgerechtigkeit auf sein „Haus am Platz“ und errichtete dort das Gasthaus „Zur Sonne“.

Der Alte Yd-Hof war durch Erbteilungen, Käufe und Verkäufe völlig zerschlagen und es war Johann Nikolaus Heiß, ein Vorfahre der jetzigen Wirtsfamilie, der wieder große Teile des ehemaligen Yd-Hofes erwarb. 1874 kaufte er das Haus Nr.7 und eröffnete hier 1875 das „Gasthaus zu Post“.

1881 Ignaz Heiß

Ignaz Heiß erbt den Gasthof „Zur Post“ von seinem Vater.

Ignaz Heiß war 34 Jahre alt, als sein Vater Nikolaus 1881 starb, und Alleinerbe der großen Hinterlassenschaft. Er war verheiratet mit Karoline Pöll und hatte vier Kinder – Rudolf Ferdinand, Eugenie, Maria Amalia und Hedwig (drei weitere Söhne starben im Kindesalter).

Im Jahre 1885 wurde mit dem Bau der neuen Paznauner Talstraße begonnen. Schon Ende des darauffolgenden Jahres war sie großteils fertiggestellt. Maßgeblichen Anteil an Ausführung und Abwicklung des Baues hatte Ignaz Heiß als Obmann des Straßenkomitees. 1891 wurde ihm für seine Verdienste beim Bau der neuen Talstraße im Namen des Kaisers das Goldene Verdienstkreuz verliehen.

1903 Rudolf Heiß

Rudolf Heiß führt den „Gasthof zur Post“ weiter.

Das Erbe von Ignaz Heiß fiel auf seine vier Kinder, von denen bei seinem Tode allerdings erst Rudolf Heiß volljährig war, und blieb bis zum Tode von Rudolf Heiß, der es beträchtlich erweiterte, ungeteilt. Rudolf Heiß war der erste Obmann des von ihm im März 1908 gegründeten „Verschönerungsvereins Ischgl“ aus dem später der Verkehrsverein – der heutige Tourismusverband – hervorging.

Rudolf Heiß starb kinderlos mit 40 Jahren. Die Erben des großen Besitzes waren seine Frau Anna, seine drei Schwestern Eugenia, Maria und Hedwig sowie seine Mutter Karoline.

1922 Franz Grissemann

Franz Grissemann – der Schwager des Rudolf Heiß – übernimmt den Gasthof.

Franz Grissemann, in Zams geboren, erbte von seinem Vater den Gasthof „zur Sonne“ samt dazugehöriger Landwirtschaft. Er heiratete Maria Amalia, die Tochter des Ignaz Heiß und nach dem Tode seines Schwagers kaufte er 1922 das gemeinsame Erbe seiner Frau, seiner beiden Schwägerinnen und seiner Schwiegermutter, übersiedelte nach Ischgl und übernahm hier den Gasthof zur Post. Im Jahre 1928 erweiterte Grissemann den „Gasthof zur Post“ zum „Alpenhotel Post“.

1961 Anna und Rudolf Wolf

Anna und Rudolf Wolf übernehmen gemeinsam das Hotel Post.

Franz Grissemann war mit seinen öffentlichen Ämtern mehr als beschäftigt und hatte für die täglichen betrieblichen Angelegenheiten zunehmend weniger Zeit. Seine Tochter Anna war gerade 16 Jahre alt und hatte die Handelsschule in Zams abgeschlossen, als ihr der Vater 1936 die Kassaschlüssel übergab und die Führung der Gastwirtschaft übertrug.

1989 Evi und Paul Wolf

Paul Wolf übernimmt den Betrieb von seinen Eltern.

Nach dem Abschluss der Handelsakademie arbeitete Paul Wolf im elterlichen Betrieb. Am 1. Jänner 1989 übernahm er Hotel und Landwirtschaft und führte das Unternehmen gemeinsam mit seiner Frau Evi, welche in Kirchberg aufwuchs.